Podcastfolge #08. Der Frühling ist gestorben – Herbstpoesie



In Podcastfolge #08 nehme ich dich mit auf eine poetische Moment- und Sehnsuchtsreise in meine Herbstpoesie hinein, meine Hommage auf das Vergehen und die Krönung des Frühlings im Zyklus von Auferstehen und Menschlichkeit…

Gleichzeitig Hören & Mitlesen

Hier hast du die exklusive Möglichkeit Folge #08 aus meinem Podcast „Ankommen im Moment“ gleichzeitig zu hören & mitzulesen, als eine unveröffentlichte Leseprobe aus meinem 11. Buch, an dem ich gerade arbeite.

Hier erhältst du weitere Infos zum 11. Buch. Und hier erhältst du weitere Infos zum Podcast.

Zum Hören

Anhören kannst du dir die Podcastfolge #08 überall wo es Podcasts gibt, z.B. bei Spotify for Podcasters, Apple Podcast, Amazon Music usw.

Der Text beginnt nach dem Intro ab Minute 2.48

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Der Frühling ist gestorben

Der Frühling ist gestorben…und hat mich im Dunkel zurückgelassen…

Frühlingsverlassen, frühlingssehnsüchtig, frühlingstot…stehe ich im Herbstwald und die Blätter, sie fallen und der Nebel, er steht und die Vögel sind still…und mein Sehnen ist verstummt…

Die Flügel des Frühlings zerbrachen und seinem Straucheln folgte sein Tod…

Er hatte nur diesen einen Flug, diese eine Zeit, in der er leben durfte, in der er aufblühen durfte…

Er hatte nur dieses eine Erwachen…doch seine Flügel zerbrachen unter seiner Last…

In meinen Träumen hat er mich besucht, hat er mich beglückt, hat er mich beseelt…

In meinen Welten hat er mich erfüllt…

Und in meinen Augen ist er gestorben…

In meinen Erinnerungen steht er noch vor mir, wie ein Trugbild, eine frohlockende Fata Morgana

Sie becirct mich mit ihrem Sirenengesang und berauscht mich mit ihrem Abbild einer schönwandelnden Vergänglichkeit, die nur jenseitig geboren zu sein scheint…

Es ist ihr Schein, der mich schwindlig macht, glücksschwindlig, glücksberauscht, glückstrunken…

Und ich gebe diesem Rausch, diesem Trugbild all meine Sinne hin und ich gebe mich ihr hin und ich bade mich in all ihre jenseitigen Schöpfungen, die mich mehr und mehr in ihrem Strudel gefangen nehmen und mich in ihr versinken lassen…

Und ich ergebe mich meiner eigenen Machtlosigkeit, dieser Gefangennahme alles mit mir geschehen zu lassen, diesem Rausch verfallen zu sein, zustimmend, meine Sinne in Gefangenschaft nehmen zu lassen…

Sie darf alles mit mir machen…darf alles mitnehmen auf ihren weiten Flügelschlägen, ihren Reisen, ihrem Weltenunterfangen, ihre Schönheit in die Welt zu entlassen, ihr alles zu geben…

Um ihren eigenen Tod vorzubereiten...entgegen zu fliegen, entgegen zu schweben, entgegen zu lieben, entgegen zu sterben…

Fliege und schwebe und sterbe ich und liebe ich und sterbe ich und fliege ich und weine ich…mit ihr…

Sie war nur für diesen einen Flügelschlag, für diesen einen Untergang geboren…

Und ich war dabei…ich durfte still von dieser Heimlichkeit kosten…

Und ich sterbe mit ihr, sterbe mit ihr und bleibe glückstraurig zurück…

Sie muss verlassen, muss sterben…sie hat so viel Schönheit zu geben…

Sie hat der Welt ihre Krone aufgesetzt, ihre Schönheitskrone und sie zerbricht unter ihrer eigenen Pracht…

Sie hat zu viel zu geben, zu viel Schönheit, zu viel Staunen entlädt sie in die Welt, übergießt sie in die Welt, übergießt sie in meine Tränen…in alle Seelen…

Es ist nicht zu ertragen, nicht zu ermessen, wie viel sie zu geben hat, wieviel Erblühen sie der Welt schenkte und darreichte und verkündete…

Es war die Krönung ihrerselbst, zu der sie auserkoren schien...es war ihr Fest, das sie feierte, das sie uns bereitete, uns Menschen, unseren Welten, unseren Sehnsüchten, unseren Träumen…

Und es war ihr Totenfest, dem Untergang geweiht, das übrig blieb…

Als ein einziger, als ein ewiger, als ein winzig kleiner Moment, in Erinnerung gegossen…

Als ein Erinnern, das langsam verblasst…

Ein Erinnern weiter und die Welten und die Sommer und der Herbst und der Winter und der Frühling entluden ihr Lebens-  Liebesgebären in unsere Welt und wir, wir blieben staunend zurück…

Wir, wir Menschen blieben staunend anbetend zurück…

Wir erlebten diese Zeitalter von Geburt und Tod und doch verliebten wir uns jedes Mal mehr in uns und unsere Seelen und unsere Welten und unsere Jahreszeiten und unsere Menschlichkeiten…

Und wir vergaßen uns jedes Mal…

Und wir wandelten auf unserer Erde und wir badeten in dieser vergänglichen Schönheit und wir vergaßen, dass wir selbst Teil dieser unvergänglichen Schönheit waren…

Wir vergaßen uns und wir erkannten uns…

Und wir liebten und liebten und liebten uns…

Und wir lebten und lebten und lebten uns…

Und wir starben und starben und starben…

Und unsere Zeiten waren Flügelschläge, unsere Leben waren Erbarmen, unsere Geschichten waren Liebesgeschichten und all dies vergaßen wir…

Und wir lebten unseren eigenen Traum, wir vergaßen uns und unsere Geschichten und wir lebten unsere Leben, und wir lebten unseren Traum…und wir starben in unserem Leben…

Wir Menschen, wir Menschen…

Und wie sehr liebten wir uns und wie sehr lebten wir und wie sehr träumten wir und wie sehr starben wir und wie sehr vergaßen wir…

Und wie sehr wurden wir zur Weltenschöpfung…und lebten ein Leben voller Tränen, voller Liebe, voller Dank und voller Jahreszeiten und voller Frühlingsglück und voller Sommerzeiten und voller Herbstverfall und voller Wintergenuß…

Und wir banden uns ein in diesem Lebensglück, in diesem Lebensgeschenk, in diesem Lebensmoment, in diesem Zeitenverfall…

Als ein einziger, als ein ewiger, als ein winzig kleiner Moment, in Erinnerung gegossen…

Als ein Erinnern, das langsam verblasst…

Alle Texte © 2024 Autorin Corina Gildemeister „Frau Feder“

Infos zum 11. Buch

Ich freue mich sehr, dir hier einen exklusiven Einblick in mein 11. Buch zu ermöglichen, an dem ich gerade arbeite und das bisher unveröffentlicht ist.

Buchcover & Arbeitstitel sind noch nicht endgültig.

Stand Sep. 2024 ist bereits ein Manuskript- Umfang von ca. 60 A4- Seiten erstellt, Tendenz steigend.

Hier in meinem Online- Tagebuch & meinem Podcast erhältst du ausgewählte Leseproben. Weitere Neuigkeiten folgen an dieser Stelle.

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Hi, ich bin Corina Gildemeister & als Autorin „Frau Feder“ seit 2004 spezialisiert auf die Momentmagie, Erleuchtungs- und Transformationspoesie.

In meinen 11 Büchern, Podcast & Online- Tagebuch geht es ums Ankommen im Moment und meine tiefe Verbundenheit mit dem Hier & Jetzt zur Selbst-, Sinn-, Glücks- und Auszeitfindung.